Grundregel

Aus Informatik
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Im Abschnitt Relationales Datenbankmodell wurde bereits gezeigt, in welcher Art Entity-Typen aus dem ER-Modell in das Relationenmodell umgesetzt werden. In diesem Abschnitt wenden wir uns dem Problem zu Beziehungstypen in das relationale Modell abzubilden. Dazu betrachten wir als Beispiel die Ist-Tutor-Beziehung zwischen Schüler und Lehrer.

ER-Modell Tutor
Grundregel:

Jeder Beziehungstyp wird in ein eigenes Relationenschema abgebildet. Die Attribute des Relationenschemas sind die Primärschlüssel der beiden beteiligten Entity-Typen (hier somit als Fremdschlüssel) zusätzlich der beziehungseigenen Attribute.

Die Ist-Tutor-Beziehung wird demnach übersetzt in das Relationenschema mit

IstTutor(Schüler-Nr, Lehrer-Nr, Tutorgruppe)

Die Lehrernummer kann kein Primärschlüssel dieser neuen Relation sein, denn zu jeder Lehrernummer gibt es verschiedene Schülernummern. Da jeder Schüler genau einen Tutor hat, ist hingegen die Schülernummer ein Primärschlüssel der neuen Relation. Die Schlüsselwahl hängt also letztlich von der Kardinalität der Beziehung ab. Im Beispiel ist die Kardinalität n:1, also wird der Primärschlüssel der n-Seite zum Primärschlüssel der Beziehungsrelation. Bei einer n:m-Beziehung, beispielsweise Lehrer unterrichtet Schüler, bilden die Primärschlüssel der beiden Entity-Typen zusammen den Primärschlüssel der Beziehungsrelation. Bei einer 1:1-Beziehung wählt man einen der beiden Primärschlüssel zum Primärschlüssel der Beziehungsrelation.

Präzisierung der Grundregel:

Eine ER-Beziehung zwischen den Entity-Typen E1(a1, a2 , ..., an) und E2(b1, b2 , ..., bn) mit den Primärschlüsseln a1 und b1 sowie den Beziehungsattributen B(c1, c2, ..., ck) wird auf die Beziehungsrelation BE12(a1, b1, c1, ..., ck) abgebildet.

Der Primärschlüssel der Beziehungsrelation wird nach folgender Tabelle gebildet:

Kardinalität der Beziehung Schlüssel der Beziehungsrelation
1 : 1 a1 oder b1
1 : n b1
n : m a1 und b1