Einstieg in die KI ...

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An dieser Stelle sind verschiedene Zitate, Artikel, Links und Kommentare hinterlegt, die sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz beschäftigen.


RoboCup - Standardproblem der Künstlichen Intelligenz

Der amerikanische Mathematiker und Computerwissenschaftler Claude E. Shannon schlug 1950 vor, einen Automaten zu programmieren, der einen Menschen im Schach schlagen kann (Programming a Computer for Playing Chess; Philosophical Magazine). Allerdings hatte Konrad Zuse schon mehrere Jahre zuvor (1942-45) das weltweit erste Schachprogramm geschrieben, in der von ihm selbst entwickelten ersten höheren Programmiersprache Plankalkül.

Diese Idee beschäftigte in den Folgejahren Wissenschaftler auf der ganzen Welt. In der Künstlichen Intelligenz entstand die Spieltheorie mit leistungsfähigen Lernstrategien und Suchverfahren. Mit dem Sieg von Deep Blue, einem von IBM entwickelten Supercomputer, gegen den amtierenden Schachweltmeister Garri Kasparow 1996 erreichte Computerschach als Forschungsgebiet der Künstlichen Intelligenz seinen Höhepunkt.

Allerdings waren sich die KI-Forscher bereits einig, dass Computerschach keinen wirklichen Prüfstein für die Leistungen maschineller Intelligenz darstellte, auch wenn es die Entwicklungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz jahrelang beflügelt hatte.

Die Herangehensweise des Computers an das Schachspiel (riesigen Rechenaufwand in riesigen Datenbanken) entspricht keineswegs der menschlichen Herangehensweise an das Schachspiel und ist damit nicht mit wirklicher (menschlicher) Intelligenz vergleichbar. Die deterministische Natur des Schachspiels, durch die man, zumindest theoretisch, jeden Zug vorausberechnen kann, erfordert keine wirkliche Intelligenz.

So kam 1995 das Fußballspiel als Standardproblem für die Künstliche Intelligenz auf die Tagesordnung, um die neuesten Entwicklungstendenzen der Künstlichen Intelligenz zu berücksichtigen, bei der die Robotik mehr in den Mittelpunkt rückte. Da man erkannt hatte, dass Intelligenz einen Körper und Sehen benötigt, sollten autonome Roboter gegeneinander antreten.

Das „Problem“ Fußballspiel verlangt das Agieren in einer realen Umgebung, wobei ganz andere Aspekte der Intelligenz als beim Computerschach in den Vordergrund treten. Ein Fußballroboter muss sich in einer dynamischen Welt zurechtfinden, in Echtzeit auf Basis unvollständiger Informationen agieren und auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren.

Durch „natürliche Auslese“ im Rahmen von Fußballturnieren sollen sich die erfolgreichsten Lösungsansätze der Künstlichen Intelligenz durchsetzen.

Roboterfußball verlangt:

  • Planen
  • Lernen
  • Sensorik (Objekterkennung)
  • Motorik (Ball schießen; Fortbewegung)
  • Reaktives Verhalten
  • Schwarmkoordination (Kollektive Intelligenz, Schwarmverhalten)
  • Selbstlokalisierung (Bestimmung der eigenen Position) und Lokalisierung der anderen Spieler
  • Pfadplanung (Planen eines Weges zu einer bestimmten Zielposition)

Es ist das Ziel der Initiatoren des RoboCup bis zum Jahr 2050 den amtierenden Fußball-Weltmeister zu besiegen. Diese Zeitspanne entspricht in etwa der zwischen der Aufgabenstellung des Computerschach und dem Sieg von Deep Blue gegen Garri Kasparow.

(Wikipedia)

Kasparow bescheinigt Computer "Intelligenz"

Im Schachduell Mensch gegen Maschine steht es zwischen Weltmeister Garry Kasparow und dem Computer "Deep Blue" nach der 3. Partie unentschieden. Kasparow bot dem IBM-Rechner nach dem 48. Zug ein Remis an, was der Computer sofort akzeptierte. Nach den ersten drei Partien haben beide Kontrahenten damit nach je einem Sieg, einer Niederlage und einem Remis 1,5 Punkte. Kasparow äußerte sich unterdessen erstmals zu seiner Niederlage im zweiten Spiel gegen Deep Blue vom Sonntag. "Das zweite Spiel hat meinen Glauben in die Fähigkeiten Deep Blues erschüttert", sagte der Weltmeister. Der Computer habe Zeichen künstlicher Intelligenz gezeigt. Kasparow hatte das Vorgängermodell von "Deep Blue" mit 4:2 geschlagen.

Westfälische Rundschau vom 07.05.1997

Ein Schwätzchen mit dem Roboter

Mit dem Filmklassiker 2001: Odyssee im Weltraum haben Arthur C. Clarke und Stanley Kubrick bereits Ende der sechziger Jahre einer ganze Generation von High-Tech-Tüftlern eine Vision gegeben: den intelligenten Computer. 30 Jahre sind seitdem vergangen, doch noch niemand hat es vermocht, Clarkes und Kubricks Hauptdarsteller - den Raumschiff Bordcomputer HAL 9000 - auch nur annähernd ins reale Leben zu beamen. Wirklich clevere Elektronenhirne sind noch heute allesamt Leinwandhelden, wenngleich wenigstens in der Welt des Kinos immer neue, originelle Produktneuheiten herauskommen. Anfang der neunziger Jahre verstand der Android "Terminator" (gespielt von Arnold Schwarzenegger) sogar, warum Menschen mitunter weinen müssen.

Dabei baut sich für die intelligente Kommunikation zwischen Mensch und Maschine gerade ein riesiger Markt auf: das Internet. Unternehmen investieren Millionensummen in ihren virtuellen Auftritt. Vor allem die Personalkosten für Kundenservice und das Beantworten von E-Mails verschlingen einen großen Teil davon. Zahlreiche Unternehmen müssen bereits heute täglich einige tausend elektronische Briefe bearbeiten, Tendenz steigend. Intelligente Programme könnten aus einer Datenbank entsprechende Fragen automatisch beantworten.

Sogenannte Software-Roboter oder Chatterbots sollen diese Aufgabe übernehmen. 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr. Ohne Personalkosten. Erst vor kurzem haben die Bots ihren Weg aus den Forschungseinrichtungen und Universitäten in die Wirtschaft gefunden. Einer der großen Anbieter der Branche ist Neuromedia. Nach Angaben des kalifornischen Unternehmens wiederholen sich 70 bis 80 Prozent der Fragen, die per E-Mail bei Firmen eingehen. Ein Chatterbot, der auf der Internetseite sofort die Fragen beantwortet, könne die E-Mail-Flut folglich um bis zu 80 Prozent reduzieren.

Die Konkurrenz von Neuromedia kommt ebenfalls aus den USA. Das Bostoner Unternehmen Artificial Life arbeitet zur Zeit an wohl einer der spektakulärsten Entwicklungen im Bereich der Bots: dem Portfolio-Manager. Er kennt die persönlichen Portfolios seines Benutzers. Ständig steht er via Internet mit der Börse in Verbindung. Verändern sich nun die Aktienkurse über einen vorgegebenen Wert hinaus, meldet er sich via Telefon, Fax oder Pager beim Portfolio-Halter und reagiert auf gesprochene Kommandos oder Rückfragen.

Nach wie vor stellt sich aber die Frage, ob Computer wirklich intelligent sind. Kein Wunder, denn ohnehin besteht in der Wissenschaft noch keine Einigkeit, wie Intelligenz definiert werden kann; beziehungsweise ob sie überhaupt definiert werden soll. Vor fast 50 Jahren hat der Mathematiker Alan Turing hingegen eine noch viel grundsätzlichere Frage aufgeworfen: "Können Computer denken?" Der als Gründer der Computerwissenschaft bezeichnete Engländer entwickelte daraufhin einen simplen Test, dem sich Elektronenhirne unterziehen müssen, um ihre Denkfähigkeit zu beweisen.

Vereinfacht beschrieben geht es darum, einen Menschen von einem Computer zu unterscheiden: Zwei Personen. (A und B) sowie ein Computer (C). nehmen an dem Turing-Test teil. Die Person A ist räumlich getrennt von B und C. Dabei ist die Person A Interviewer und muß über die Tastatur innerhalb weniger Minuten mit Fragen herausfinden, ob sein Gesprächspartner Mensch (B) oder Computer (C) ist. Der Test unterstellt, dass ein denkender Computer sich so auf Situationen einstellen kann, daß seine Antworten nicht mehr von menschlichen Reaktionen zu unterscheiden sind. Bis heute hat noch kein Elektronenhirn den Turing-Test bestanden. Der Mathematiker hatte vorausgesagt, daß bis zum Jahr 2000 rund 30 Prozent der Testteilnehmer von Computern getäuscht werden können. Die meisten Chatterbots, die für solche Aufgaben programmiert werden, täuschen noch nicht einmal 20 Prozent der teilnehmenden Menschen.

Jedes Jahr versuchen mehrere tausend Internet-Nutzer, den vermeintlich ”intelligenten” Chatterbots ihre Dummheit vorzuhalten. Veranstalter dieses riesigen Experimentes mit der Bezeichnung Megalab sind der britische Rundfunksender BBC und die Tageszeitung Daily Telegraph. Im vergangenen März nahmen 13 000 Personen an diesem Turing-Test teil. Ergebnis: 27 Prozent ließen sich vom Chatterbot mit dem Namen Mabel täuschen.

Zweifelsohne ein respektables Ergebnis beim heutigen Stand der Technik, und der Schöpfer von Mabel, der Universitätsprofessor David Hamill, konnte seine Freude auch kaum zurückhalten. Dennoch: "Ein Chatterbot ist absolut unintelligent", sagt Hamill.

Tatsächlich können viele Fragen vorausgesehen werden. Wird es kompliziert, wechselt das Elektronenhirn einfach das Thema.

Ob allerdings ein bestandener Turing-Test Aussagen über Intelligenz oder Denkfähigkeit machen kann, ist fragwürdig. Tatsächlich ist es wahrscheinlicher, daß Testteilnehmer einen Menschen als Computer bezeichnen als umgekehrt. Nur 62 Prozent der Megalab Teilnehmer haben nach vier Minuten Tastatur-Unterhaltung ihrer menschlichen Gegenspielerin das Menschsein zugestanden.

Experten gehen trotzdem davon aus, daß irgendwann der große Wurf - ein nachgebautes Gehirn - gelingen wird. Zu hoffen ist, daß sich Menschen dann noch an Kubricks HAL 9000 erinnern werden. Raumschiff-Passagiere, die den eigenwilligen Bordcomputer herunterfahren wollten, bezahlten dafür mit ihrem Leben. Besser daher: einfach abschalten.

(Die Welt vom 22.06.1999)

Chatterbots

Chatterbots, Chatbots oder kurz Bots sind textbasierte Dialogsysteme im Internet. Sie bestehen aus einer Texteingabe- und Ausgabemaske, über die sich in natürlicher Sprache mit dem dahinterstehenden System kommunizieren lässt. Sie können, müssen aber nicht in Verbindung mit einem Avatar benutzt werden. Technisch sind Bots näher mit einer Volltextsuchmaschine verwandt als mit künstlicher oder gar natürlicher Intelligenz.

Mehr dazu bei Wikipedia ...

ELIAS - Chatbot zur Hilfe bei der Steuererklärung

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